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Hohes Wachstum im Wohnungsbau erwartet

Berlin, 2. Februar 2017 - Wie schon im vergangenen Jahr bleibt der Wohnungsbau Treiber der Entwicklung. Insgsamt sollen etwa 310.000 bis 320.000 Wohnungen neu auf den Markt kommen. Damit wird der Bedarf von jährlich 350.000 Wohnungen allerdings weiter deutlich verfehlt.

 

Treiber der Baukonjunktur wird auch in 2017 der Wohnungsbau bleiben, dessen anhaltend positive Rahmenbedingungen sich seit Jahren nicht verändert haben. Auch wenn die Flüchtlingszahlen nach Deutschland deutlich zurückgegangen sind, werden wir weiterhin sowohl eine hohe Nettozuwanderung als auch eine anhaltende Binnenwanderung in die großstädtischen Verdichtungsräume haben. Das Hypothekenzinsniveau, das derzeit immer noch unter 2 % liegt, dürfte sich im laufenden Jahr nicht deutlich erhöhen.

 

Auch wenn der Beschäftigungszuwachs im laufenden Jahr nicht mehr so kräftig ausfallen soll, 250.000 neue Arbeitsplätze, verbunden mit steigenden real verfügbaren Einkommen, schaffen die entsprechende Kaufkraft für die Nachfrage nach Wohnraum. Letztendlich bleibt die Wohnimmobilie für die Kapitalanleger interessant, die Mietrendite dürfte auch im neuen Jahr um gut 3 Prozentpunkte über derjenigen für Bundeswertpapiere liegen.

 

All dies hat im Vorjahr für eine weitere Belebung der Nachfrage gesorgt. Von Januar bis Oktober stieg die Zahl der zum Bau genehmigten Wohnungen um gut 20 % und erreichte mit nahezu 310.000 Einheiten den höchsten Wert seit dem Jahr 2000. Getragen wird die Entwicklung vor allem vom Geschosswohnungsbau, der vom anhaltenden Zuzug in die Großstädte profitiert. Zudem beinhaltet dieses Segment auch die Wohnheime, deren überproportional starke Genehmigungszunahme auch auf den Wohnungsbau für Flüchtlinge zurückzuführen sein dürfte.

 

Mit den Genehmigungen stiegen auch Auftragseingänge und Auftragsbestände deutlich an. Wir gehen daher davon aus, dass wir auch 2017 an die Erfolgsgeschichte der Vorjahre anknüpfen können: Die Umsätze des Bauhauptgewerbes im Wohnungsbau dürften um weitere 7 % zulegen.

 

So positiv diese Zahlen auch sind, bei den Fertigstellungen bleiben wir allerdings weiterhin deutlich hinter dem prognostizierten Bedarf zurück. Inklusive der Umbaumaßnahmen im Bestand dürften wir im vergangenen Jahr etwa 280.000 bis 290.000 Wohnungen fertiggestellt haben. Für 2017 erwarten wir eine weitere Zunahme auf 310.000 bis 320.000 Wohneinheiten. Damit wird der Bedarf von jährlich mindestens 350.000 Wohnungen weiter deutlich verfehlt.

 

Um dieses Ziel zu erreichen, müssen endlich - vor allem auf staatlicher Seite - die Vorgaben der Baukostensenkungskommission umgesetzt werden. Dazu zählen aus unserer Sicht vor allem: Eine kommunale Baulandoffensive, der Verzicht auf überbordende Standards z.B. bei Schallschutz oder Stellplätzen, eine Musterbauordnung des Bundes, die von allen Bundesländern übernommen wird sowie eine verbesserte steuerliche Förderung. Die bisher geltende lineare AfA sollte von 2 auf 3 % erhöht werden, um der veränderten Nutzungsdauer zu entsprechen. Für angespannte Wohnungsmärkte sollte zudem über eine AfA von 4 % nachgedacht werden. Es reicht nicht aus, wenn Bundesbauministerin Dr. Hendricks medienwirksam ein Wohnungsbauprogramm auflegt: Den Worten müssen nun auch Taten folgen.

 

Ein weiterer Schlüssel zur Beseitigung der Wohnungsengpässe liegt aus der Sicht der Bauwirtschaft in der seriellen Fertigung und dem elementierten Bauen. Dies kann durch stärkere Typisierung mit Wiederholungseffekten geschehen, durch den verstärkten Einsatz von Fertigelementen z.B. in der Wandtafelbauweise oder durch die stationäre Fertigung von Modulen, die auf der Baustelle nur noch zusammengefügt werden müssen. Die gewünschten Kostensenkungseffekte ergeben sich dann aus der Optimierung, der Standardisierung und den daraus resultierenden „Economies of Scale“. Welche Bauweise sich am Ende als die günstigste erweist, darüber dürfte der Markt entscheiden.

 

Quelle:
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