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Der Bau der festen Fehmarnbeltquerung

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Bernd Buchholz (FDP), Verkehrsminister von Schleswig-Holstein, Enak Ferlemann (CDU), parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium und Benny Engelbrecht, der Verkehrsminister Dänemarks, eröffneten am Vormittag des 29.11.2021 den Bau eines lange geplanten Ostseetunnels. Der Beginn der Arbeiten der festen Fehmarnbeltquerung wurde mit einem Festakt auf der gleichnamigen Insel gefeiert. Damit wurde der offizielle Spatenstich auf deutscher Seite für den Bau des Tunnels von Dänemark durch die Ostsee nach Deutschland gesetzt.


Verkehrsminister Bernd Buchholz sagte dazu: „Es geht nicht um eine dänische Insel und eine deutsche Insel. Es geht um einen europäischen Verkehrsweg. Das gibt uns die Chance, Güter aus Skandinavien komplett auf die Schiene zu verlagern und bis nach Sizilien auf der Schiene zu transportieren."


Verzögerter Baubeginn


Bereits seit einigen Monaten laufen die seeseitigen Vorbereitungen für den Bau des Tunnels, berichtet der dänische Bauträger Femern A/S. Erst seit September wird auf deutscher Seite am Aushub des Tunnelgrabens gearbeitet. Vor der dänischen Küste begannen die Arbeiten bereits im Juli. Grund dafür sind die mehr als 12.000 Einwendungen, die 2015 in Deutschland gegen das Projekt eingingen. In dieser Zeit hatten die Dänen bereits ihr Baurecht. Das Bundesverwaltungsgericht hat 2020 Klagen gegen das umstrittene Milliardenprojekt abgewiesen.


Ausgleich für zerstörte Riffe angeordnet


Die Richter des Bundesverwaltungsgerichts forderten die Planer dazu auf, für die erst später im Trassenbereich entdeckten Riffe eine Ausgleichsfläche anzulegen. Trotzdem gehen das Aktionsbündnis und der Naturschutzbund Nabu weiter juristisch gegen das Projekt vor. Den Behörden wird vorgeworfen, nicht alle gesetzlichen Vorgaben beim Ausgleich der 36 Hektar Rifffläche eingehalten zu haben. Verkehrsminister Bernd Buchholz erwartet keine Überraschungen beim Gerichtsverfahren. Das Land (Schleswig-Holstein) sei beim Thema Ausgleichsflächen für Riffe so vorgegangen, wie es an anderen Stellen üblich ist. Dort hatten die Gerichte nichts auszusetzen. "Darum sind wir sehr sicher, auf der sicheren Seite zu sein."

 

Für die Wirtschaft und die Umwelt


Für Enak Ferlemann war der Spatenstich ein bedeutender Moment: "Seit meiner politischen Karriere im deutschen Bundestag 2002 kämpfe ich für diesen Tunnel!" Weiter sagte er dazu, dass der Tunnel die Wirtschafts- und Wissenschaftsbeziehungen von Dänemark und Deutschland verstärken werden.


Auch Bernd Buchholz, Verkehrsminister von Schleswig-Holstein sieht wirtschaftliche Vorteile im Vorhaben. "Modellrechnungen haben ergeben, dass aufgrund der verbesserten Verkehrsinfrastruktur mit einem Beschäftigungswachstum allein im Kreis Ostholstein von 600 bis 1110 Arbeitsplätzen zu rechnen ist." Bereits in der Bauzeit werde sich der Tunnel "als touristische Attraktion erweisen und der Insel auch darüber hinaus neue Strahlkraft verleihen".


Der 18 Kilometer lange Eisenbahn- und Straßentunnel soll 2029 fertiggestellt werden. Die Baukosten von geschätzten 7,1 Milliarden Euro trägt Dänemark. Deutschland zahlt die Kosten von etwa 3,5 Milliarden Euro für die hiesigen Straßen- und Schienenanbindung.


Neben den wirtschaftlichen Aspekten gibt es auch noch ökologische Gründe für den Bau der festen Fehmarnbeltquerung. "Wir müssen dafür sorgen, dass die Menschen von Kurzstrecken-Flügen zu internationalen Zugverbindungen wechseln.", erläuterte der dänische Verkehrsminister Benny Engelbrecht. Um das zu erreichen sei es nötig jede größere europäische Stadt von Skandinavien aus mit dem Nachtzug zu erreichen.

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