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Studie zum Potential von Hybridbau mit Holz veröffentlicht

Bauarbeiter arbeitet an Holzkonstruktion
Bauarbeiter arbeitet an Holzkonstruktion

Der Baustoff Holz ist flexibel, nachhaltig und erzeugt ein angenehmes Raumklima. Dennoch wird er vorrangig nur in kleinen Bauvorhaben eingesetzt. Gründe dafür sind nach bisheriger Meinung von Baufirmen große Querschnitte bei mittleren Spannweiten und die Skepsis im Bereich Brandschutz. Das könnte sich nun ändern.

 

Die Brüninghoff-Gruppe hat in Zusammenarbeit mit der Universität Hamburg und der Heinze Marktforschung eine interessante Studie zum Potential von Holz als Hybridbaustoff im Büro- und Verwaltungsbau veröffentlicht. Schon länger sind die ökologischen Argumente für Holz Grund für politische Empfehlungen und Anpassungen von Landesbauordnungen für die Nutzung des regenerativen Materials.

 

Innenausbau mit Holz.
Innenausbau mit Holz.

Hybride Bauweisen kombinieren unterschiedliche Baumaterialien in einem konstruktiven Bauteil oder im Tragwerk, um die Vorteile der jeweiligen Materialeigenschaften zu kombinieren. Diese Kombination ermöglicht die Nutzung von Holz auch in Bauprojekten größerer Dimensionen. Dafür sprechen auch die regelmäßigen Grundrisse üblicher Bürogebäude. So können Bauteile großzügig vorgefertigt werden, wie es bereits im Dachbau mit Holznagelbindern üblich ist.

 

Holz weißt eine hohe Zugfestigkeit bei relativ geringem Gewicht auf und kann so in Tragwerken gut die deutlich schwereren Baustoffe Stahl und Stahlbeton ersetzen. Dennoch wird laut der Studie das Potential von Holz kaum ausgeschöpft. Nur 10% der Bauvorhaben bei Betriebsgebäuden setzen größtenteils auf Holz, im Wohnbau sind es 17%. Im Büro und Verwaltungsbau sind es gar nur 2%. Zum Vergleich: Stahlbeton bildet zu 40% den vorrangigen Baustoff – trotz fragwürdiger ökologischer Faktoren.

 

Das ist erstaunlich, da 56% der in der Studie befragten Planer und Architekten die Hybridbauweise mit Holz als durchaus geeignet für Büro- und Verwaltungsgebäude ansehen. Nur 10% der befragten Personen schätzen die Bauweise als schlecht geeignet ein. 8% der Befragungsteilnehmer haben bereits Projekte in diesem Sektor in der Holz-Hybridbauweise realisiert. Das weißt auf eine große Anzahl Architekten und Ingenieure hin, die noch gar keine Berührungspunkte mit der Bauweise hatten. Es liegt also ein großer Bedarf an Schulung und Informationsvermittlung vor. Bei Interesse ist hier der Informationsdienst Holz eine großartige Adresse.

 

Die positiv gestimmten Teilnehmer schätzen bei Holz die kurze und weitestgehend witterungsabhängige Bauzeit, sowie hohe Oberflächenqualitäten und Maßhaltigkeit. Außerdem wurden der hohe visuelle Komfort, gute thermische Eigenschaften sowie die Verwendung schadstoffarmer beziehungsweise -freier Baumaterialien hervorgehoben.

 

Das Problem Brandschutz in einer Hybridbauweise schätzen über die Hälfte der Studienteilnehmer als kritisch ein. Dabei wird jedoch kaum die Gefahr des Spontanversagens üblicher Konstruktionen, zum Beispiel im Stahlbau, berücksichtigt. Holz ist im Brandfall lang und vorhersehbar tragfähig und weißt durch die Kohlebildung in den äußeren Schichten eine hohe Widerstandskraft auf. Brandklassen von F60 oder F90 sind gut zu erreichen, besonders, wenn die Verfahren zur Heißbemessung weiter vertieft werden.

 

Das Potential von Hybridbau mit Holz kann zurzeit in Amsterdam begutachtet werden. Dort entsteht ein 73 Meter hohes Wohngebäude, ausgeführt von Generalunternehmer J.P. van Eesteren B.V. aus Gouda.

 

Das Prestige-Objekt „HAUT“ direkt an der Amstel wird über 52 Wohneinheiten in 21 Stockwerken verfügen. Das Tragwerk besteht zu großen Teilen aus Wänden und Stützen aus Holz. Stahl- und Betonunterzüge kommen vor allem bei Auskragungen zum Einsatz. Die Fassade wird als nicht tragende Holzrahmenbauwand gestaltet.

 

Auch dieses Gebäude wird vom Auftraggeber der Studie Brüninghoff umgesetzt. Die Gruppe gehört seit über 45 Jahren zu den führenden Projektbau-Spezialisten in Deutschland.

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