Mecalac schließt Werk in Büdelsdorf – 180 Beschäftigte vor ungewisser Zukunft
![]() Die Nachricht kam für die Belegschaft wie ein Schlag ins Gesicht: Der Baumaschinenhersteller Mecalac will seinen Standort in Büdelsdorf (Kreis Rendsburg-Eckernförde) schließen. Rund 180 Menschen erfuhren Anfang der Woche – laut Gewerkschaft IG Metall ohne jede Vorwarnung – von diesem drastischen Schritt.
Für die IG Metall Rendsburg ist das Vorgehen nicht nur schlechter Stil, sondern ein Affront. „Die Beschäftigten wurden durch das Management vor vollendete Tatsachen gestellt. Eine Entscheidung von solcher Tragweite ohne vorherige Einbindung des Betriebsrats lässt jede unternehmerische Verantwortung vermissen“, kritisiert Geschäftsführer Martin Bitter. Er erinnert daran, dass es nicht nur um Zahlen geht, sondern um Existenzen: „Es geht um die Einkommen von 180 Beschäftigten und deren Familien.“
Besonders bitter: Beim Büdelsdorfer Werk handelt es sich um einen ehemaligen Ahlmann-Betrieb – für viele Beschäftigte ein identitätsstiftender Ort, an dem sie seit Jahrzehnten arbeiten. Dass nun ausgerechnet kurz vor dem erwarteten konjunkturellen Schub durch das Sondervermögen für Infrastruktur und Verteidigung ein solcher Traditionsstandort dichtgemacht werden soll, sorgt für zusätzliche Irritation.
Mecalac – erst vor Kurzem vom französischen Baukonzern Fayat übernommen – produziert in Büdelsdorf Kipp- und Schwenklader für zivile wie militärische Nutzung.
Rein rechtlich ist die Schließung noch nicht final. „Erst muss mit dem Betriebsrat ein Sozialplan verhandelt werden. Erst wenn diese Verhandlungen abgeschlossen sind, kann die Maßnahme vollzogen werden“, so IG Metall-Sprecher Bitter. Das könne noch Monate dauern – Zeit, die die Gewerkschaft nutzen will, um gemeinsam mit der Belegschaft Gegenwehr zu organisieren.
Auch die lokale Politik zeigt sich alarmiert. Büdelsdorfs Bürgermeister Rainer Hinrichs (parteilos) spricht von einem „harten Schlag“ für die Region. Er kündigte an, einen runden Tisch mit IG Metall, Industrie- und Handelskammer sowie dem Unternehmen einzuberufen, um über mögliche Perspektiven für den Standort zu sprechen.
Ob dieser Versuch fruchtet oder zum symbolischen Krisenmanagement verkommt, bleibt offen. Sicher ist nur: Für die Beschäftigten beginnt eine Zeit der Unsicherheit – und der Druck auf die Unternehmensführung wächst.
Bild: IG-Metall Rendsburg |






















