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Flüchtlingskrise: Eine Chance für das Baugewerbe

Arbeiter am Bau
Arbeiter am Bau

Europa und insbesondere Deutschland stehen vor einer gewaltigen Aufgabe: Wie soll der massenweise Zustrom von Flüchtlingen aus Syrien, Afghanistan, Eritrea und anderen Krsenregionen dieser Welt bewältigt werden? Allein die kurzfristigen infrastrukturellen, finanziellen und sozialen Probleme in den Griff zu bekommen, stellt eine beispiellose geschichtliche Herausforderung dar. Doch sich ihr zu stellen und nach einer Zeit, die sicherlich an vielen Stellen Überforderungen schafft, zu einer mittel- bis langfristigen Perspektive sowohl für die Flüchtlinge als auch die Gesellschaften, die sie aufnehmen, zu kommen, lohnt sich – und kann auch für einige Probleme der Bauwirtschaft Lösungen bieten. Doch dazu bedarf es großer Anstrengungen sowohl von Seiten der Politik, der Flüchtlinge selbst sowie der Branche.

Die deutsche Bauindustrie sucht händeringend nach Fachkräften. Die einsetzende Überalterung der Bevölkerung nimmt dem Bau immer mehr erfahrene Arbeiter und die Attraktivität einer Handwerkerausbildung scheint unter jungen Menschen nicht sehr groß zu sein, so dass es massiv an Nachwuchs mangelt. Flüchtlinge, die sich dauerhaft in Deutschland niederlassen möchten, könnten diese Sorgen schmälern. Gerade die vielen jungen Männer, die hier eine sichere Zukunft suchen, können zum Anforderungsprofil der Bauwirtschaft gut passen. Sofern sie bereit sind, sich entsprechend sprachlich und sozial in Deutschland zu assimilieren, kann ihnen ein handwerklicher Beruf eine großartige Perspektive bieten. Jobs und zahlreiche Aufstiegsmöglichkeiten sind vorhanden und sogar eine Zukunft als selbständiger Unternehmer möglich.

Doch bevor es soweit sein kann, müsste natürlich die lange und intensive deutsche Ausbildung sie dahin führen. Für die Betriebe ist es angesichts von Sprachschwierigkeiten und eventuell mangelnder schulischer Vorbildung schwierig Flüchtlinge auszubilden. Doch sofern eine Aussicht darauf besteht, dass die Auszubildenden später ihr Know-How in die Firmen einbringen können, würde sich der Aufwand und die Geduld lohnen. Dafür brauchen Flüchtlinge wie Ausbildungsbetriebe allerdings politische Unterstützung. Wer hier seine Ausbildung erfolgreich durchläuft, sollte auch ein Bleiberecht bekommen.

 

Ein weiterer positiver Effekt des Flüchtlingszustroms hat für die Bauwirtschaft bereits eingesetzt: Der Bedarf an Unterbringungen für die Neuankömmlinge hat der Branche bereits viele Aufträge beschert. Und das ist erst der Anfang. Denn auch längerfristig wird der Wohnungsbaumarkt anziehen. Dabei könnte die Flüchtlingssituation auch den Anlass dafür darstellen, dass endlich wieder mehr Geld in den sozialen Wohnungsbau gesteckt wird. Dass sich Bund, Länder und Kommunen in diesem Bereich zu wenig engagieren, wird vom Baugewerbe schon seit längerem kritisiert. Auch bessere Abschreibungsmöglichkeiten für Bauherren wären angezeigt, um einen weiteren Anreiz für Investitionen in den Wohnungsmarkt zu setzen.

 

Die Bauindustrie hat eine lange Tradition der Integration von Menschen aus aller Herren Länder in die deutsche Gesellschaft. Bau- und Handwerkertrupps sind seit Langem vielfach multikulturelle Gemeinschaften, in denen man durch die Arbeit zu einem Team wurde, das auch eine starke soziale Tragkraft entfaltete. So sollte es auch weitergehen und so kann die Flüchtlingskrise sogar zur Chance für das Baugewerbe und unsere Gesellschaft werden.

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