Zoll schlägt bei Bau-Razzia in NRW zu
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Sage und schreibe 450 Baufirmen waren an einem Schwarzarbeitsbetrug in Nordrhein-Westfalen beteiligt. Dies konnte durch eine groß angelegte Razzia mit mehr als 1.120 Einsatzkräften des Zolls am 30. Januar bestätigt werden. Die Staatsanwaltschaft Wuppertal hatte den Schlag gegen das organisierte Verbrechen veranlasst.
Für den Betrug waren mehrere Scheinfirmen gegründet worden, die angeblich Leistungen für andere beteiligte Firmen erbracht haben. In Wirklichkeit gab es jedoch weder diese Firmen, noch erbrachten sie die Leistungen. Die beauftragenden Firmen "bezahlten" also Rechnungen der Scheinfirmen und konnten diese dann als Ausgaben verbuchen. Auf diese Weise wurden Steuern in Höhe von 48 Millionen Euro hinterzogen.
Acht Hauptverdächtige wurden im Rahmen der Razzia verhaftet. Die Aktion gilt als bisher größter Schlag gegen Schwarzarbeit im Baugewerbe in Nordrhein-Westfalen.
Der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes, Hans-Hartwig Loewenstein, zeigt sich erfreut über das entschiedene Vorgehen gegen betrügerische Machenschaften am Bau. Er nimmt diese Razzia jedoch auch zum Anlass Kritik gerade auch an der öffentlichen Vergabepraxis zu üben, bei der meist der preiswerteste Anbieter den Zuschlag erhält, wohlwissend dass die niedrigen Preise nur durch Einsatz von Schwarzarbeit zu erzielen sind. Zudem sieht er durch die erfolgreiche Razzia die Notwendigkeit von mehr Kontrollen am Bau bestätigt.