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Positiver Blick in die Zukunft: Bauwirtschaft schaut zuversichtlich auf 2020

Arbeiter auf Baustelle
Arbeiter auf Baustelle

„Gebaut wird immer.“ - ein Sprichwort, das jeder in der Bauwirtschaft Tätige schon einmal gehört haben dürfte. In den letzten Jahren darf der Satz sogar noch erweitert werden: „…und im Moment besonders viel!“

 

Die Bausparte wächst. Und die Prognose für 2020 bleibt weiter positiv, wie der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB), Peter Hübner, und der Vorsitzende des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB), Reinhard Quast, auf einer gemeinsamen Pressekonferenz am 18.Dezember 2019 erklärten.

 

Wachsender Umsatz im Wohnungsbau, trotz weniger Aufträge im Jahr 2019

 

Im Wohnungsbau gab es zwar im letzten Jahr einen Rückgang in der Auftragslage. So wurden mit 142.400 Wohnungen 4500 weniger gebaut, mehr als die Hälfte davon zulasten des Mehrfamilienhausbaus. Dennoch seien die Grundpfeiler im Wohnungsbau stabil, so Quast. Hervorzuheben seien

  • die hohe Erwerbstätigkeit,
  • reale Einkommenszuwächse,
  • anhaltend günstige Finanzierungsbedingungen
  • eine weiterhin hohe Binnenwanderung in die Ballungsgebiete.

Wirkung zeigen Zuschussprogramme wie das Baukindergeld der KfW. Bei der im September

2018 beschlossenen Förderung können Bauherren und Käufer von Wohnungen oder Häusern bis zu 12.000 € Zuschuss pro Kind beantragen.

 

Quast forderte langfristige Impulse, um Planungssicherheit für Unternehmen zu schaffen. Als Beispiel nannte er eine Erhöhung der AfA von 2% auf 3%. Weiterhin seien stärkere Investitionen im sozialen Wohnungsbau dringend notwendig. „Mietendeckel und Mietpreisbremsen sind vor allem auch Investitionsbremsen. Denn Investoren gehen dorthin, wo die Rahmenbedingungen gut sind.“ bemerkte der ZDB-Präsident. Im Jahr 2020 wird im Wohnungsbau ein Umsatzplus von 7% erwartet (auf 50,9 Mrd. €).

 

Ambivalente Entwicklung im Wirtschaftsbau

 

Die Investitionsneigung im Wirtschaftsbau sei seit einigen Monaten teilweise rückläufig, was aus der sinkenden Zahl der Baugenehmigungen, vor allem bei Fabrik- und Werkstattgebäuden, abgelesen werden kann. Im Kontrast dazu verzeichnen die Zahlen für Lager-, Handelsgebäude, sowie Büro- und Verwaltungsgebäude ein erhebliches Wachstum. Dieser Trend setzt sich im Wirtschaftstiefbau fort, mit einem stabilen Plus von 10% seit dem ersten Quartal 2019.

 

Sorgenkind bleiben die Kommunen, von denen 55% der öffentlichen Investitionen ausgelöst werden. Es gelingt ihnen weiterhin nicht, den Verschleiß der öffentlichen Infrastruktur zu beenden. Für 2020 wird im Wirtschaftsbau ein Umsatzwachstum von +5,5% erwartet.

 

Weiter positive Entwicklungen im Öffentlichen Bau


Im öffentlichen Bau zeigte sich Quast positiv gestimmt. „Die öffentliche Hand investiert wieder. Das merken unsere Firmen landauf landab. Daher gehen wir davon aus, dass der Umsatz im öffentlichen Bau um 10 % auf 38 Mrd. € steigen wird. Getragen wird diese Entwicklung maßgeblich vom Tiefbau, dessen Umsatz wir bei 30,6 Mrd. € veranschlagen. Der Hochbau sollte die 7-Mrd.-Grenze überschreiten.“

 

Kritisch betrachtete der Präsident des ZDB die Auswirkungen der Gründung der Autobahn GmbH auf das Verhalten der Länder im Hinblick auf die Veröffentlichung von Ausschreibungen. „Es ist uns besonders wichtig, dass der Übergang von der Auftragsverwaltung der Länder zurück zum Bund, zur Autobahn GmbH, reibungslos gestaltet wird. Wir benötigen eine verstetigte Vergabe durch die Auftragsverwaltung der Länder – und zwar bis zum 31. Dezember 2020 – und keinen Tag weniger.“


Fachkräftebedarf bleibt hoch

 

Die Präsidenten der Verbände betonten den hohen Aufbau von Kapazitäten im Baugewerbe. 2019 wurden in den Betrieben im Bundesgebiet über 14.000 neue Ausbildungsverträge beschlossen, was einem Zuwachs von 8,6% entspricht. Im Wintersemester 2019/20 konnten die Universitäten und Fachhochschulen 11.000 neue Studenten in der Fachrichtung Bauingenieurwesen begrüßen.

 

Bemerkenswert sind die Veränderungen im Bauhauptgewerbe durch den Personalzuwachs von ausländischen Arbeitnehmern. Der Anteil stieg von etwa 8% im Jahr 2008 auf inzwischen rund 20%. Der Hauptanteil der ausländischen Mitarbeiter kämen aus mittel- und südosteuropäischen Ländern. „Es ist für uns wichtig, dass die Westbalkanregelung über 2020 hinaus verlängert wird. Denn das Fachkräfteeinwanderungsgesetz bietet für berufserfahrene Arbeitnehmer keine Möglichkeit, auch nur befristet, auf den deutschen Arbeitsmarkt zu kommen“ kommentierte Quast die Entwicklung.

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