Fachleute: Moderater Anstieg bei Bauzinsen 2023 erwartet
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Die in diesem Jahr rapide gestiegenen Bauzinsen, machten es für viele Menschen unmöglich sich eine Immobilie anzuschaffen. Auch wenn im kommenden Jahr die Zinsen nicht so rapide anstiegen sollten, ist laut Fachleuten keine Trendwende in Sicht.
Höchstmarke im Herbst
Im Laufe des Jahres 2022 haben sich die Bauzinsen von rund einem Prozent auf zuletzt 3,5 Prozent für zehnjährige Kredite erhöht. Der Höhepunkt wurde im Herbst erreicht, als die Marke von vier Prozent überschritten wurde. Auch wenn Finanzspezialisten mit einem weniger drastischen Anstieg für das kommende Jahr rechnen, ist noch lange Trendumkehr in Sicht. So haben kürzlich, die Europäische Zentralbank (EZB) als auch die US-Notenbank angesichts der Inflation angekündigt ihre Zinsrate zu erhöhen.
Anstieg 2023 weniger drastisch
So prognostizierte kürzlich Michael Neumann, Chef des Kreditvermittlers Dr.Klein, dass die Bauzinsen weiter „unter Druck blieben“. Er rechnete nicht damit, dass die Inflation dauerhaft und deutlich sinken würden, worauf die EZB reagieren müsse, weshalb die Zinsen weiter ansteigen würden.
Auch Max Herbst, Gründer der Frankfurter Finanzberatung „FMH“ war von dem sprunghaften Anstieg der Zinsen in diesem Jahr überrascht. Die Zinsentwicklung vorhersehen könne niemand, so Klein. Er rechnet dennoch mit einem leichten Rückgang der Zinsrate auf etwa drei Prozent im Frühjahr, bevor sie wieder auf 3,5 bis 3,75 Prozent ansteigen wird.
Schwierige Prognose
Die Zinsentwicklung richtet sich immer nach den Bundesanleihen und damit verbunden, wie gerne Großinvestoren Geld an den deutschen Staat verleihen. Deswegen falle es auch so schwer Prognosen für die zukünftige Zinsentwicklung zu treffen, so Klein weiter. Daran müsse man auch seine Kreditlaufzeit ausrichten. Wer damit rechnet, dass in fünf Jahren die Zinsen deutlich niedriger seien als heute, dem sei eine kurze Kreditlaufzeit empfohlen. Rechne man hingegen mit einem weiteren Anstieg der Zinslast, so sei eine Laufzeit über 20 Jahre sinnvoll. Letztendlich, so schloss Klein, kostet Sicherheit Geld, schafft aber auch langfristig Gewissheit über die eigenen Belastungen.

