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Der Baubeschleunigungspakt der Bundesregierung – ein Jahr danach

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Am 6. November 2023 hat die Bundesregierung den sogenannten Baubeschleunigungspakt auf den Weg gebracht. Dieses Maßnahmenpaket sollte die stockende Entwicklung im Bau- und Wohnungswesen beschleunigen, Bürokratie abbauen und dringend benötigten Wohnraum schaffen. Doch ein Jahr nach der Einführung fällt die Bilanz gemischt aus

 

Was ist der Baubeschleunigungspakt?

 

Der Baubeschleunigungspakt ist ein Maßnahmenpaket der Bundesregierung, das darauf abzielt, Bauprojekte schneller und effizienter umzusetzen. Vorgesehen sind unter anderem die Vereinfachung von Genehmigungsverfahren, die Einführung digitaler Verwaltungsprozesse und gezielte Förderprogramme für bezahlbaren Wohnraum. Damit sollen langwierige Prüf- und Genehmigungsschleifen abgebaut und Planungsprozesse gestrafft werden.

 

Ein Jahr später: Stagnation statt Fortschritt?

 

Ein Jahr nach Verabschiedung des Pakts zeigt sich jedoch, dass viele dieser ambitionierten Maßnahmen weiterhin in der Theorie verharren. Die Umsetzung vor Ort bleibt hinter den Erwartungen zurück, da einige der geplanten Vereinfachungen und Förderprogramme noch nicht konsequent angewendet werden. Baufirmen und Investoren berichten von anhaltender Bürokratie und fehlender Unterstützung bei der praktischen Umsetzung der Erleichterungen. So bleibt die erhoffte Beschleunigung von Bauvorhaben bisher größtenteils aus.

 

Der Bundesverband Mineralische Rohstoffe e. V. (MIRO) hat die aktuellen Zustände scharf kritisiert. MIRO zufolge hemmen weiterhin zahlreiche bürokratische Hürden den Fortschritt und verzögern die Realisierung von Bauprojekten erheblich. Der Verband verweist darauf, dass essenzielle Rohstoffe wie Sand, Kies und Gestein, die die Grundlage vieler Bauprojekte bilden, durch komplizierte und langwierige Genehmigungsverfahren oft nicht rechtzeitig zur Verfügung stehen. Dies mache deutlich, dass die beschlossenen Maßnahmen noch weit davon entfernt sind, ihre Wirkung zu zeigen.

 

Die Sicht der Bundesregierung

 

Im Gegensatz dazu beschreibt die Bundesregierung den bisherigen Verlauf des Baubeschleunigungspakts als Erfolg. Offiziellen Mitteilungen zufolge wurden wichtige Schritte in Richtung eines schnelleren und effizienteren Bauprozesses erreicht. Digitale Verwaltungsprozesse seien eingeführt worden, und an verschiedenen Stellen sei bereits eine Verkürzung der Genehmigungszeiträume spürbar. Die Bundesregierung wertet den Pakt als "erfolgreiche Weichenstellung" für die Zukunft des Bauwesens.

 

Dieser Optimismus trifft jedoch auf Kritik aus der Branche: Während die Bundesregierung den Fortschritt betont, bleibt auf praktischer Ebene eine erhebliche Diskrepanz zwischen den Zielen und der tatsächlichen Umsetzung. Auch der Bundesverband MIRO sieht einen großen Nachholbedarf und fordert klare, umsetzbare Schritte statt weiterer Absichtserklärungen.

 

Ampel-Anspruch trifft Realität

 

Der Baubeschleunigungspakt bleibt ein ambitioniertes Vorhaben mit Potenzial zur Verbesserung. Doch die Realität zeigt, dass die angestrebte Beschleunigung im Bauwesen bisher größtenteils Zukunftsmusik bleibt. Der Erfolg des Pakts hängt nicht nur von der Umsetzung der politischen Versprechen ab, sondern auch von der aktuellen politischen Lage. Die Ampel-Koalition ist ab November 2024 Geschichte, und die bevorstehenden Neuwahlen könnten den Fortgang des Baubeschleunigungspakts maßgeblich beeinflussen. Branchenverbände wie der Bundesverband Mineralische Rohstoffe e. V. (MIRO) fordern weiterhin klare und umsetzbare Maßnahmen, die das Bauwesen tatsächlich entlasten. Ob jedoch die nächsten politischen Schritte die nötige Kontinuität und den Willen zur Umsetzung bringen, bleibt abzuwarten. kw

 

Bild: Adobe KI

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