300.000 Wohnungen wurden 2020 gebaut
Der Corona-Krise zum Trotz wurden im vergangenen Jahr so viele Wohnungen fertiggestellt wie zu keinem Zeitpunkt der letzten 20 Jahre zuvor. Kritiker sehen die Bauoffensive der Bundesregierung trotzdem als gescheitert an.
306.375 neue Wohnungen ist Rekord!
Die gute Nachricht ist die Zahl der fertiggestellten Wohnungen im Jahr 2020. Trotz der aktuellen Coronapandemie ist diese Zahl die höchste seit 2001. Laut Statistischem Bundesamt sind es 4,6 Prozent mehr als noch 2019. In jenem Jahr (2001) wurden 326.187 fertiggestellt.
Zielvorgabe der Bundesregierung nicht erreicht
375.000 neue Wohnungen war das Ziel der schwarz-roten Regierung. Damit bemängeln Kritiker einen Wohnungsbaufehlbestand von 68.625 Wohnungen. Für die aktuelle Regierungszeit waren 1.5 Millionen neue Wohnungen angepeilt. Erreicht wird die Zahl 1.2 Millionen, – damit ergibt sich ein Fehlbestand im Wohnungsbausektor von 300.000 Wohnungen. Besonders betroffen ist das Segment sozialer Wohnungsbau und die des unteren und mittleren Preisgefüges. Bezahlbarer Wohnraum ist daher weiterhin – insbesondere in Ballungsgebieten – Mangelware.
Robert Feiger von der IG Bau sieht die Bauoffensive deswegen als gescheitert an. Er fordert von der neuen Regierung daher einen Masterplan „Sozialer Wohnungsbau“.
Handwerker und Baufirmen sind oft überlastet
779.432 genehmigten Wohnungen standen 2020 306.375 fertiggestellte gegenüber. Grund ist die Überlastung der Handwerker und Baufirmen. Auch sich verknappende Rohstoffe und Baumaterialien im Zuge der Coronakrise verschärfen und verschärften das Problem. Die Mehrzahl der fertiggestellten Wohngebäude waren im vergangenen Jahr Mehrfamilienhäuser. Die Zahl der bezugsfertigen Einfamilienhäuser lag bei 87.275 Einheiten. Man kann hieraus Interpretationen über eine Vermögensungleichverteilung ableiten. Muss es aber nicht.
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