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Durststrecke bis Ende 2025 – Bauhauptgewerbe fordert Maßnahmen von künftiger Regierung

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Das statistische Bundesamt (Destatis) veröffentlichte Ende November die aktuellen Zahlen für das Bauhauptgewerbe.
Der reale (preisbereinigte) Auftragseingang ist im September 2024 gegenüber dem von umfangreichen Großaufträgen geprägten August kalender- und saisonbereinigt um 12,4 % gesunken. Dabei nahm der Auftragseingang im Tiefbau um 11,6 % und im Hochbau um 13,6 % ab. Konkret:

• Der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe verringerte sich zum Vormonat (saison- und kalenderbereinigt) um 12,4 % und zum Vorjahresmonat um 11,5%.
• Der Umsatz im Bauhauptgewerbe fiel zum Vormonat um 3,7% (real) und zum Vorjahresmonat um 1,4% (nominal).

Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe, kommentierte die Entwicklung so: „Die Konjunkturentwicklung im Bauhauptgewerbe hat sich auch im dritten Quartal weiter spürbar eingetrübt. Im Wohnungsbau gehen die Baugenehmigungen nun schon seit 29 Monaten ununterbrochen zurück. Gegenüber den Jahren 2021/2022 fehlen uns im laufenden Jahr bis zum September jetzt schon ca. 120.000 Genehmigungen. Entsprechend schwach bleiben auch die Impulse bei den Auftragseingängen im Wohnungsbau.“

Stagnierender Wohnungsbau reduziert Steuereinnahmen

Speziell beim Aspekt Wohnungsbau warnen Experten und Verbände schon länger vor dem sozialen Sprengstoff, der im Mangel an bezahlbaren Wohnraum liegt. In Deutschland fehlen aktuell knapp 800.000 Wohnungen, 100.000 mehr als letztes Jahr. Die Ampelregierung plante den Bau von jährlich 400.000 Wohnungen, erreicht werden aktuell nur die Hälfte. Das hat auch finanzpolitische Auswirkungen. Wenn die Baukonjunktur sinkt, brechen Steuereinnahmen weg. Allein die Wohnungsbaubranche erzielte 2023 eine Bruttowertschöpfung von insgesamt rund 537 Milliarden Euro. Fiskalisch resultierten daraus 141 Milliarden Euro – immerhin 17 Prozent der gesamten Steuereinnahmen in Deutschland. Nun zieht die Schwäche im (Wohnungs-) Bau inzwischen die Volkswirtschaft nach unten und werde ihr in diesem Jahr Milliardenverluste und dem Staat erhebliche Rückgänge bei den Steuereinnahmen bescheren. Ermittelt hat diese Zahlen das Beratungsunternehmen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Econ).

Forderungen an die künftige Bundesregierung

Kurzum, so kann es nicht weitergehen. Aus allen Bereichen der Bauindustrie und von Verbänden werden Stimmen laut mit Forderungen an die künftige Bundesregierung. Der Hauptverband der deutschen Bauindustrie (BDI) veröffentlichte aktuell ein 35-seitiges Impulspapier zur Bundestagswahl 2025 (dazu demnächst mehr). Und der Zentralverband des deutschen Baugewerbes (ZDB) nennt seinen gerade veröffentlichten Forderungskatalog „Wahlcheck Baugewerbe 2025“, mit vergleichsweise bescheidenen 10 Seiten. Dort heißt es unter dem Hauptpunkt Infrastruktur: „Brückensanierungsprogramm ausfinanzieren und umsetzen, um den Sanierungsstau abzubauen.“ Dass Deutschlands Brücken marode sind, zeigte der ikonische Einsturz der Carolabrücke in Dresden, ist andererseits keine neue Erkenntnis. Auch viele andere Forderungen zu Digitalisierung, Klimaanpassung, Arbeitsmarkt, dürften zumindest den Experten unter den Politikern/-innen nicht unbekannt sein. So wichtig es ist, solche Forderungen im Sinne einer Bestandsaufnahme zu Papier zu bringen, wirkliche Novitäten sind die meisten Vorschläge nicht. Und vor allem fehlt es, wie so oft, an den Finanzierungsideen, ohne Moos nichts los. Die aktuell viel diskutierte Verschärfung der Bürgergeld-Bedingungen macht das Kraut auch nicht fett. Es geht nicht um ein paar eingesparte Milliarden, sondern um viele Dutzend zusätzlich benötigter Milliarden. Spannend, wie die neue Regierung, das Problem lösen wird.

Immerhin fungieren die Forderungskataloge der Bauindustrie als gute To-do-list für künftige Bauministerin/-innen. Darin findet sich auch wieder, der mittlerweile omnipräsente Punkt Bürokratieabbau. Daran mangelt es trotz Initiativen nach wie vor. Warum klappt es eigentlich nicht? Liegt es vielleicht daran, dass die Bürokratie in der deutschen Seele so tief verankert ist, dass deren Abbau der Selbstabschaffung des …, ach nein, das wäre wohl zu weit gegangen. hjk

Foto: Anamul Rezwan/pexels

 

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