Baugewerbe gegen Abschaffung der Zeitumstellung
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Nach dem Ende der europaweiten Online-Abstimmung über die Beibehaltung oder Abschaffung der Zeitumstellung wird weiter teils hitzig über das Thema diskutiert. Das Ergebnis der Befragung ist für die EU-Kommission nicht bindend. Zusätzlich müssten einer Gesetzesänderung der Kommission noch die EU-Staaten und das EU-Parlament zustimmen.
Mehrheit der Umfrageteilnehmer für Abschaffung der Zeitumstellung
Die Mehrheit der Umfrageteilnehmer stimmten für ein Ende der Umstellung zwischen Winter- und Sommerzeit. Der Großteil der Umfrageteilnehmer kam aus Deutschland. Etwa 3,79 Prozent der Bevölkerung – das entsprich ungefähr 3 Mio. Bürgern - haben hierzulande abgestimmt; davon votierten 84 Prozent für die Abschaffung der Zeitumstellung und die dauerhafte Beibehaltung der Sommerzeit. Da in allen anderen EU-Mitgliedsstaaten weit weniger Bürger abgestimmt haben, ist die Umfrage keinesfalls repräsentativ. Ingesamt stimmten 26 von 28 EU-Mitgliedsländern für die Abschaffung der Zeitumstellung. Nur Griechenland und Zypern stimmten mehrheitlich für die Zeitumstellung. Bis März 2019 haben die EU-Staaten nun Zeit um Stellungnahmen zu ihren Standpunkten abzugeben und die Zeitumstellung zu befürworten oder abzulehnen.
EU-Staaten sind unterschiedlicher Ansicht
Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, hält nichts davon einzelnen EU-Mitgliedsstaaten die Regelung der Zeitumstellung zu überlassen, da dies keinen Fortschritt bringen würde, sondern nur im Chaos enden würde. Die Meinungen der einzelnen EU-Staaten decken sich derzeit nicht. Für die dauerhafte Winterzeit seien Dänemark und die Niederlande, dagegen sei beispielsweise Polen.
Nur Nachteile für das Baugewerbe
Auch in Deutschland gehen die Meinung dazu auseinander. Es gibt Stimmen, die behaupten, dass eine Umfrage zur Zeitumstellung im Winter bei Beibehaltung der Sommerzeit ein ganz anderes Ergebnis gehabt hätte. Denn mancherorts würde die Beibehaltung der Sommerzeit bedeuten, dass es morgens erst gegen kurz vor zehn Uhr hell werden würde. Für Arbeitnehmer und Schüler wäre der morgendliche Weg zur Arbeit und in die Schule zusätzliche sechs Wochen dunkel. Für Bauunternehmen und deren Mitarbeiter bliebe dann nur die Baustellen zu beleuchten oder später mit den Arbeiten zu beginnen und in den Abend hinein länger zu arbeiten. Außerdem sieht Pakleppa eine zunehmende Gefahr von Arbeitsunfällen für Tätigkeiten auf den Baustellen in den dunkeln Stunden des Tages und eine Einschränkung der Produktivität. Daher macht sich Pakleppa für eine Beibehaltung der Zeitumstellung für seine Branche stark.
Bild: Pixabay

