Baugewerbe stellt sich auf Kurzarbeit ein
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Das Baugewerbe ist gut ins Jahr 2022 gestartet. Laut einer Umfrage des Hauptverbandes der deutschen Bauindustrie konnte für die Monate Januar und Februar ein Umsatzplus von 26,5 Prozent erwirtschaftet werden. Preisbereinigt entspricht dies einem Zuwachs von 11,0 Prozent. Zurückzuführen ist der Anstieg wohl hauptsächlich auf einen Basiseffekt, da im Februar 2021 der Umsatz um 17,0 Prozent nominal bzw. 14,7 Prozent sank. Und auch das Wetter war der Branche dieses Jahr wohlgesonnener und dürfte die Konjunktur weiter befeuert haben. So vermeldeten nur 39 Prozent der Vertriebe für den Monat Februar witterungsbedingte Einschränkungen. Im Vorjahresmonat waren hingegen ganze 64 Prozent betroffen.
Doch das sei nur eine kurze Momentaufnahme, so Verbandsgeschäftsführer Tim-Oliver Müller. In den Monaten Januar und Februar waren der Ukrainekrieg und die damit verbundenen Lieferengpässe noch nicht abzusehen. Wohl auch aufgrund dieser Widrigkeiten vermelden tagesaktuelle Umfragen, dass 70 Prozent der Unternehmen über Verzögerungen in ihren Bauvorhaben klagen. Und auch die gestiegene Anzahl an Stornierungen stimmt nachdenklich. Ganze 30 Prozent der Umfrageteilnehmer geben an, dass sie von Stornierungen betroffen sind.
Die aktuellen Zahlen seien besorgniserregend, schließt Müller die Auswertung der Umfrage ab, unter den momentanen Gegebenheiten rechne man damit, dass Unternehmen in den nächsten Monaten Kurzarbeit anmelden müssen.

