Anzeige

Mehr staatliches Engagement beim Wohnungsbau gefordert

1

400.000 neu gebaute Wohnungen pro Jahr: Das ist das von der Ampel-Koalition ausgerufene Ziel, um die Wohnungsnot in Deutschland abzumildern. Insbesondere die Probleme, die sich aus der vergangenen Corona-Krise sowie aus dem Krieg in der Ukraine ergeben haben, machen die Regierungspläne jedoch zunichte. Zwar hat man mit dem neu gegründeten "Bündnis für bezahlbaren Wohnraum" Maßnahmen aufgelegt, die die Lage im Wohnungsbau entschärfen sollen, doch diese reichen laut einem Zusammenschluss von 30 Interessenverbänden aus der Bau- und Immobilienbranche bei weitem nicht aus. Das Bündnis mit dem Namen "Impulse für den Wohnungsbau" kosntatiert, dass statt zunehmender Bauaktivität die Aufträge für den Wohnungsbau aktuell abnehmen. Inflation, Fachkräftemangel und Lieferengpässe für viele Baustoffe machen die finanzielle wie zeitliche Planung für Bauträger extrem schwer.

 

Aus diesem Grund warnen die Branchenvertreter vor den schwerwiegenden wirtschaftlichen wie sozialen Konsequenzen eines sich verschärfenden Wohnungsmangels. Sie sehen Bund und Länder in der Pflicht, mehr zur Lösung der anstehenden Probleme beizutragen und Rahmenbedingungen zu schaffen, mit denen das Bauen wieder bezahlbar wird. Das Bündnis hat daher ein Positionspapier mit sechs konkreten Forderungen an die Bundes- und alle Länderregierungen sowie an den Bundestag formuliert. Konkret wird Folgendes gefordert:

  1. Die Neubau-Förderung muss aufgestockt werden
    Die geplante staatliche Förderung des Neubaus mit jährlich 1,1 Milliarden Euro muss signifikant erhöht werden. Erst bei 10 Milliarden Euro jährlich sehen die Interessenvertreter eine spürbare Entlastung beim Wohnungsbau. Neben der generellen Erhöhung der Förderung muss diese einen deutlich erkennbaren sozialen Aspekt haben, um günstigen Wohnraum anbieten zu können.
     
  2. Es müssen mehr Sozialwohnungen geschaffen werden
    Der Bestand an Sozialwohnungen soll deutlich erhöht werden. Derzeit fallen viele Wohnungen als sozialer Wohnraum weg und es kommen auch zu wenig neue nach, um den Bedarf decken zu können. Von derzeit 1,1 Millionen Sozialwohnungen soll die Anzahl durch Eingreifen von Bund und Ländern auf 2 Millionen erhöht werden.
     
  3. Hilfe für selbstgenutztes Wohneigentum muss ausgebaut werden
    Um Menschen mit geringerem Einkommen, insbesondere Familien, den Erwerb bzw. Unterhalt selbstgenutzen Wohneigentums zu erleichtern, müssen die Hilfen hier über Zinsverbilligungen hinausgehen. Darlehen, die anstelle von Eigenkapital akzeptiert werden, sowie Zuschüsse zur Erreichung des notwendigen Energiestandards werden als Maßnahmen vorgeschlagen.
     
  4. Die energetische Sanierung des Bestands muss vorangetrieben werden
    Das Bündnis fordert einen "Sanierungsbooster", also breit angelegte Maßnahmen, die die Modernisierung von Gebäuden insbesondere für einkommensschwache Haushalte bezahlbar machen.
     
  5. Baurecht und Bürokratie müssen vereinfacht werden
    Komplizierte Genehmigungsverfahren und rechtliche Auflagen verteuern und verlangsamen die Bautätigkeit. Hier fordert das Bündnis Erleichterungen, die u.a. durch einen höheren Grad an Digitalisierung in den Behörden geschaffen werden kann.
     
  6. Fachkräfte müssen gehalten und neu ausgebildet werden
    Als eine Maßnahme gegen den Fachkräsftemangel nennen die Interessenvertreter eine bedarfsorientierte Steuerung bei der Einwanderung sowie die erleichterte Anerkennung ausländischer Bildungs- und Qualifizierungsnachweise.

Dem Aktionsbündnis "Impulse für den Wohnungsbau“ gehören u.a. der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB), der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) sowie die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) an.

E-Mail  
facebook  
twitter  
whatsapp  
Aktuelle Beiträge aus der Redaktion
Wohngifte in Altbauten
Asbest, Formaldehyd oder Schwermetalle sind nur eine Auswahl an Gifte, die noch bis zum Jahr 1970 in vielen deutschen...
Der Midijob - das unbekannte Wesen
Während der Minijob allen bekannt sein dürfte, fristet der Midijob ein eher unbekanntes Dasein. Für Ar...
Die Ratinger Seekuh
Eine Routinebegehung der Köster-Großbaustelle in Ratingen war die Ursache für eine archäologische Sensation. Zwei Wi...
Bauarbeiter dämmt Haus mit Polystyrol
MEINUNG: Die Mär vom Umweltschutz im Wärmeschutz
Wer energetisch wertvoll sanier t, wird von der Regierung unterstützt. Denn, auch wenn s...
News: Produkte, Maschinen u.v.m.
Fachkräftemangel bei Dachdeckern - waru...
KI fegt durch die Welt der Berufe und sorgt dafür, dass immer mehr Menschen Angst um ihren Job ...
Lehm und Kalk - das Beste aus beiden Wel...
Lehmfarbe wird als mineralischer Anstrich, der Schadstoffe bindet und die Luftfeuchtigkeit im Ra...
Unzureichende oder fehlende Beleuchtung ...
Schon im Kindesalter wurden wir von unseren Eltern dazu aufgefordert, immer nur mit ausreichend ...
So klappt das Verputzen auch bei hohen T...
Der Sommer ist da und mit ihm auch die ersten Hitzewellen. Wer jetzt Putzarbeiten im Außenberei...
Statistik
Gezählt seit: 29.09.2010

Seitenaufrufe:
79.958.328
Besucher:
2.891.355
 
Aufrufe heute:
23.672
Besucher heute:
723
Mitglieder:
1.741
Umfrage
Fachkräftemangel - wie sieht es in Ihrem Unternehmen aus?
Gut, wir machen auch viel, um die richtigen Leute zu bekommen und zu halten
Es ist zum Verzweifeln, wir finden nicht genug Leute.
Es geht, aber es ist ein ständiges Rein-und Raus.
 

Kommentare 0 Kommentare 52 abgegebene Stimmen

Anzeige
Baugewerbe Online
Das Branchenportal für das deutsche Baugewerbe. Informativ, innovativ, zielgruppenorientiert! Bei uns werden Sie gefunden und Sie finden alles rund um den Bau! Bauherren finden kompetente Bauunternehmen, Bauhandwerker oder Architekten. Alle beteiligten der Baubranche finden günstige Zulieferer für Baumaterial, Baugeräte und Maschinen, einen großen Anzeigen- und  Jobmarkt, wichtige Termine, aktuelle News aus der Bauwirtschaft und noch vieles mehr!
Sonstiges
Werbung
Musterverträge und Vorlagen
Hilfe
Kontakt
Rechtliches
AGB
Impressum
Datenschutz

Melden sie sich zum Newsletter an...
© Schwarzmeier Mediengesellschaft