Baggern auf dem Mond – Komatsu hebt ab
Komatsu, ein Name, der für robuste Baumaschinen steht, wagt sich in neue Sphären – buchstäblich. Während auf der Erde Schlaglöcher, marode Brücken und explodierende Baukosten den Alltag bestimmen, setzt das Unternehmen auf ein ehrgeiziges Ziel: einen Bagger für den Mond zu entwickeln.
Die Idee klingt faszinierend – immerhin hat der Mond genug Platz für große Bauprojekte, keine Nachbarn, die sich über Baulärm beschweren, und keine Behörden, die Anträge in endlosen Aktenbergen versenken. Die Ingenieure arbeiten mit Hochdruck daran, den Bagger an die reduzierte Mondgravitation und die harschen Umweltbedingungen anzupassen. Bei sechsmal geringerer Schwerkraft reduziert sich das Eigengewicht entsprechend, mit dem sich ein Bagger gegen das Geröll stemmen kann. Doch nicht wenige stellen sich die Frage, ob es nicht sinnvoll wäre, erst einmal die Probleme auf der Erde in den Griff zu bekommen, bevor man sich an extraterrestrische Baustellen wagt?
Energieeffizienz, nachhaltige Baumaterialien und alternative Antriebe – all das sind Themen, mit denen sich Komatsu für sein Mondprojekt auseinandersetzt. Solarenergie statt Diesel, Titan statt Stahl – eine bemerkenswerte Innovationskraft, die sicherlich auch auf der Erde dringend gebraucht würde. Denn während in vielen Städten bereits ein funktionierender öffentlicher Nahverkehr als Science-Fiction gilt, wird in den Labors von Komatsu an Maschinen für eine Welt gearbeitet, die (noch) niemand bewohnt.
Natürlich könnte man einwenden, dass technologische Durchbrüche aus der Raumfahrt oft auch der Erde zugutekommen. Vielleicht profitiert also irgendwann ein überfüllter Autobahnzubringer in Berlin oder ein verrostetes Wasserleitungssystem in Rom von den Erkenntnissen dieses Projekts. Wohl eher nicht, denn die Lösungen für unseren Erdtrabanten sind anders als die, die auf unserem Heimatplaneten anwendbar wären.
Aber immerhin hat Komatsu in der Vergangenheit oft bewiesen, dass sie Maschinen bauen, die unter den härtesten Bedingungen der Welt bestehen – warum also nicht auch auf dem Mond? Vielleicht sind es genau solche ambitionierten Projekte, die uns eines Tages helfen, sowohl hier als auch fernab der Erde nachhaltiger zu bauen. Doch bis dahin bleibt die Frage, ob wir innovative Bagger nicht doch dringender hier unten brauchen? kw
Redaktion
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