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Bauunternehmen ohne Büro – wie ein US-Unternehmer mit Homeoffice den Umsatz vervierfachte

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North Carolina. In einer Branche, in der man eigentlich Gummistiefel und Bauhelm braucht, beweist ein US-Unternehmer, dass Effizienz auch ohne Betonbüro funktioniert. Die O’Connor Company aus North Carolina hat das klassische Baugeschäft auf den Kopf gestellt – mit einem radikal digitalen Konzept aus Remote Work und Homeoffice. Das Ergebnis: ein Umsatzplus von 400 Prozent. Wow!


Die Baustelle als Cloud


Clark Lowe, Geschäftsführer der 1978 gegründeten O’Connor Company, wollte zeigen, dass Nähe zum Kunden nichts mit physischer Anwesenheit zu tun hat. Statt eines festen Firmensitzes setzt er auf ein hybrides Modell:
Ein Teil des Teams arbeitet von zu Hause aus – für Planung, Buchhaltung und Organisation. Der andere Teil reist dorthin, wo gerade gebaut wird. Projektleiter und Bauaufsicht pendeln von Baustelle zu Baustelle, wohnen wochenweise in Hotels oder Ferienwohnungen.


„Wir wollten flexibler werden – und gleichzeitig bessere Arbeit abliefern“, sagt Lowe im US-Magazin Inc.. Sein Ansatz: digitale Kommunikation, flache Hierarchien und konsequente Entbürokratisierung.


Remote Work trifft Bauhelm


Während in IT und Marketing Remote Work längst Alltag ist, galt sie im Baugewerbe bisher als kaum umsetzbar. Laut dem US-Arbeitsministerium arbeiten nur etwa 3,6 Prozent der Beschäftigten in Bau, Handwerk oder Wartung von zu Hause. Genau darin sah Lowe seine Chance – und stellte die Firma schrittweise um.


Das Resultat: O’Connor kann heute Bauprojekte in mehreren US-Bundesstaaten annehmen, statt nur regional zu arbeiten. Dadurch wuchs der Kundenstamm enorm. „Viele Bauunternehmen haben eine sehr kleine Auswahl an Projekten. Sie müssen oft Aufträge annehmen, nur um den Cashflow zu sichern“, erklärt Lowe.
Seine Firma hingegen sucht sich die rentabelsten und strategisch interessantesten Vorhaben aus – und bleibt unabhängig von lokalen Konjunkturen.


Effizienz statt Präsenz


Die Vorteile reichen weit über Zahlen hinaus. Während andere Firmen über Fachkräftemangel klagen, hat O’Connor kaum Fluktuation. „2024 und 2025 hat niemand freiwillig gekündigt“, so Lowe. Nur vier Mitarbeiter mussten das Unternehmen wegen schwacher Leistung verlassen.


Heute beschäftigt O’Connor rund 70 Menschen, verteilt über mehrere Bundesstaaten von North Carolina bis Arizona. Entscheidungen fallen schneller, Abstimmungen laufen digital. Wichtig war dabei der behutsame Wandel: „Es waren langsame, schrittweise Veränderungen – mit sehr viel Kommunikation“, sagt Lowe.


Die Bilanz ist eindrucksvoll: Vor der Umstellung lag der Jahresumsatz bei etwa 18,5 Millionen Euro. Für 2025 rechnet Lowe mit 88 Millionen, 2026 sollen es 150 Millionen Euro sein.
Vom Baucontainer zum Laptop


Die O’Connor Company ist kein Einzelfall mehr – auch auf deutschen Baustellen zieht die Digitalisierung ein. In München testen junge Maurer gemeinsam mit einem Roboter, wie sich Mauern automatisieren lässt. Der Roboter setzt jeden Ziegel millimetergenau an die berechnete Position – gesteuert durch einen digitalen Zwilling.


„Der Roboter bringt Präzision, wo Menschen an ihre Grenzen stoßen“, sagt Ausbilder Markus Bruckner. Während in den USA ganze Firmen virtuell werden, entstehen in Deutschland hybride Modelle aus menschlicher Handwerkskunst und digitaler Präzision.


Die Zukunft baut sich selbst


Was die O’Connor Company zeigt, ist mehr als ein cleveres Geschäftsmodell: Es ist ein Paradigmenwechsel. Bauunternehmen, die sich digital aufstellen, gewinnen Freiheit, Reichweite und Resilienz – und machen sich unabhängig von Büroflächen, Staus und regionalen Märkten.
Lowe formuliert es so: „Wir wollten beweisen, dass man Häuser bauen kann, ohne Mauern um sich herum zu haben.“
Und tatsächlich – seine Zahlen zeigen: Wer alte Strukturen einreißt, baut manchmal das stabilere Fundament.


Original: Smart-up-News
Bild: Adobe Stock

 

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