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Gebäudeenergie: Jetzige Lösungen unzureichend

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Gestiegene Energiepreise, sowie ein Versorgungsnotstand, der Ängste vor einem landesweiten Blackout schürt: Deutschlands akutes Energieproblem verdeutlicht, dass die bisherigen Maßnahmen zu mehr Effizienz und Klimaschutz gescheitert sind. Insbesondere im Wohnungsbau zeigt sich aktuell, dass Wärmepumpen und Windräder keine ausreichende Lösung sind. Zu neuen, mutigeren Wegen in Form von Solarthermie und Geothermie plädiert deshalb Lamia Messari-Becker – Bauingenieurin und Professorin für Bauphysik an der Uni Siegen. 


Zu einseitiger Fokus bei der Energiewende

 
Im Gespräch mit dem „manager magazin“ hob Messari-Becker hervor, dass der einseitige Fokus auf Stromerzeugung durch Windräder und Solaranlagen in den letzten Jahren ein grober Fehler war. Durch diese einseitige Konzentration wurde zu wenig in andere Richtungen gedacht. Laut Messari-Becker werde es niemals möglich sein, durch Wind- und Solarkraft allein den gesamten Energiebedarf des Landes zu decken. In diesem Fall spielte wohl auch das Wunschdenken der Politik eine Rolle, fossile Brennstoffe durch nachhaltige Energieformen ersetzen zu können.

 
Keine Lösung durch Wärmepumpen

 
Auch im Bausektor sieht Messari-Becker Reformbedarf. So macht es für sie wenig Sinn, Bestandsgebäude einfach mit einer Wärmepumpe auszustatten. Das würde die Stromnetze zusätzlich belasten. Zudem sind etwa ein Drittel der Immobilienbesitzer in Deutschland im Rentenalter und bekommen keine Bankkredite mehr. Es bedürfe einer klugen Förderpolitik à la „Wer Energie spart, und das Klima schützt, bekommt einen Bonus“. Doch auch in den Gebäuden selbst besteht häufig massiver Handlungsbedarf.

 
Verlust von 25 Prozent Wärmeenergie
  

Messari-Becker schätzt, dass etwa 25 Prozent der Wärmeenergie durch einfache Wartungsarbeiten im Heizungskeller eingespart werden könnten, da viele Anlagen nicht richtig eingestellt sind. Auch bei der Entsorgung der Anlagen selbst gebe es noch ebenso verschwendetes Potential. Hier ist die Recyclingquote immer noch zu niedrig. Für die Wärme- und Energieversorgung der Gebäude sowie für die Industrie verfolgt Messari-Becker einen hybriden Ansatz.

 

Viel unausgeschöpftes Potential

 
Neben Wind und Solarkraft müsse weiterhin auf Energieerzeugung aus Wärme und fossilen Brennstoffen gesetzt werden. Zusätzlich müsse aber auch eine Infrastruktur geschaffen werden, um beispielsweise durch Geothermie weitere Energie zu gewinnen. So beklagt Messari-Becker in diesem Zusammenhang auch die enorme Verschwendung von Wärmekapazität im Alltag. So werden tagtäglich Milliarden Liter von Abwasser ungenutzt abgeleitet, ohne die darin enthaltene Wärme sinnvoll zu nutzen. Denselben Missstand sieht sie in der fehlenden Ausnutzung der Wärme aus industriellen Prozessen.

 
Kurzfristige Lösungsansätze

 
Bis eine Infrastruktur für einen effizienten Energiegewinn über thermische Prozesse gefunden werden kann, wird es vermutlich noch einige Jahre dauern. Hier sieht Messarri-Becker den Einbau von hybriden Heizungssystemen in Neubauten als kurzfristigen Lösungsansatz. Langfristig müsse auf eine durchdachte Kombination aus verschiedenen Energieformen, bessere Nutzung der Wärmekapazität und Kreislaufwirtschaft gesetzt werden.

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