Erste Lösungsansätze bei den Bau-Tarifverhandlungen
Laut Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG-BAU) gibt es entscheidende Ansatzlösungen, die bei der Schlichtung des Tarifstreits weiterhelfen
Unter dem Schlichterspruch vom 3. September stände eine Lohnerhöhung um insgesamt 2,6 % im Westen und um 2,7 % im Osten bevor. Dazu solle es erstmals auch eine Vergütung für die Fahrzeiten zur Baustelle geben sowie eine steuerfreie Corona-Prämie in Höhe von 500,- € folgen, für Auszubildene soll diese 250,- € betragen.
Wie geht es weiter?
Vor über einem halben Jahr forderte die Gewerkschaft eine Lohnerhöhung von 6,8 %, jedoch mindestens 230,- € im Monat mehr. Auch ein Wegeentgeld für Fahrten zur Baustelle waren Bestandteil der IG-BAU-Forderungen. Die Arbeitgeberseite warf der Gewerkschaft daraufhin vor, die konjunkturelle und wirtschaftliche Lage zu ignorieren.
Zur Schlichtung der Auseinandersetzung suchten die beiden Parteien beim Präsidenten des Bundessozialgerichtes, Rainer Schlegel, nach einer Lösung. Innerhalb der nächsten zwei Wochen wird sich zeigen, ob beide Parteien den Vorschlag des Schlichterspruchs annehmen werden. In ersten Reaktionen haben sich beide Tarifparteien bisher positiv zu dem Vorschlag geäußert.
Lösungen für die Wegezeit Entschädigung bis 2021
Uwe Nostitz, Verhandlungsführer der Arbeitgeber und Vizepräsident des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes, erklärte gegenüber der Presse: „Wir sind froh, dass wir einen tragfähigen Kompromiss gefunden haben und dass uns ein Arbeitskampf erspart bleibt.“
Auch Jutta Beeke, Vizepräsidentin des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie sprach von einer „fairen Lösung“ in der wirtschaftlich schwierigen Lage, die derzeit in der Baubranche herrsche.
Die Arbeitnehmerseite zeigte sich auch positiv, laut IG-Bau Chef Robert Feiger stehe jedoch noch viel Arbeit an, bevor die Änderungen rechtsgültig sind.
Spätestens im Juni 2021 soll unter der Leitung des Schlichters eine verbindliche Lösung für eine dauerhafte Wegezeitentschädigung gefunden werden.

