Leasing für Büromaterialien
Man muss nur einen kurzen Blick auf ebay-Kleinanzeigen werfen, um zu wissen: Second Hand liegt voll im Trend. Ob Elektro-geräte wie Handys, Möbelstücke oder Kleidung - im Sinne einer nachhaltigen Lebensweise entscheiden sich immer mehr Menschen dafür, ihre Gebrauchsgegenstände aus zweiter Hand zu erwerben. Ein Trend, der auch im Baugewerbe Sinn
machen würde, allerdings schwierig umzusetzen ist. Diesen Umstand möchten Forscher der FH Münster nun ändern und haben ein Portal ins Leben gerufen, das sich auf die gezielte Wiederverwendung und das Leasing von Bauteilen spezialisiert hat.
Innovationen gegen Ressourcenverschwendung
Dass es im Bausektor immer wieder zu unnötiger Ressourcenverschwendungen kommt, dürfte hinlänglich bekannt sein. Doch aktuell mehren sich auch neue und innovative Ansätze, um diesen Umstand zu beseitigen. Kürzlich wurde in Augsburg eine komplette Bibliothek vermessen und anschließend in ihren Einzelteilen auf einem Portal zum Verkauf angeboten. Einen ähnlichen Ansatzverfolgt auch das Team aus Münster, das mit seinem Projekt „RessProKA“ der Ressourcenverschwendung in kommerziell genutzten Büroflächen ein Ende setzen möchte.
Geleastes Innenmobiliar
„Bürogebäude haben eine Lebensdauer von 50 bis 80 Jahren, die Laufzeit von gewerblichen Mietverträgen liegt in der Regel aber höchstens bei zehn Jahren“, sagt Diplom-Ingenieur Dirk Klöpper vom Institut für Infrastruktur und Umwelt der FH Münster. „Zieht ein neues Unternehmen ein, wird umgebaut und ein großer Teil des Innenausbaus wird entsorgt. Und das, obwohl die
Bauteile noch völlig in Ordnung sind.“ Ginge es nach Klöpper und seinen Kollegen verbliebe die gesamte Inneneinrichtung in den Händen des Besitzers, der diese den Mietparteien zum Leasing inklusive verschiedenster Rückgabeoptionen anbietet.
Vorteile für den Mieter
Laut Klöpper ist es Ziel des Projektes, Bauelemente wie Türen, Deckenelemente oder Gipsfaserplatten im Verwertungs-kreislauf zu halten und nicht einfach zu entsorgen, auch wenn sie noch einsetzbar wären. Dadurch entstehen selbst-verständlich auch für die Mieter Vorteile, da der Vermieter durch das Leasingkonzept die Inneneinrichtung deutlich günstiger anbieten kann und sich gleichzeitig auch um den aufwendigen Rückbau bei Auslaufen des Mietvertrages kümmert. Für die
Etablierung eines Leasing-Systems müsse die Politik aber noch Rahmenbedingungen schaffen, vor allem im Steuer- und Leasingrecht, betont Dirk Klöpper.
Schwarzmaier GmbH
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