155 m hohe Zwillingstürme von Münchner Stadtrat genehmigt
Für den Bau des umstrittenen Projekts der 155 m hohen Zwillinsgtürme am Paketpostareal in Nünchen Neuhausen gab die Vollversammlung des Münchner Stadtrats Ende November 25 grünes Licht.
Dem noch ausstehenden finalen Satzungsbeschluss stimmte eine große Mehrheit zu. Das war der letzte Schritt, nachdem die grundsätzliche Zustimmung zum Bau bereits Mitte des Jahres gefallen war. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sprach nach der Sitzung von einem historischen Beschluss und einem "Meilenstein für die Stadtentwicklung". baugewerbe-online.de berichtete über das weitreichende Projekt der Architekten Herzog/De Meuron bereits ausführlich hier und nachfolgend auch hier. Mit seiner Mischnutzung aus Wohn- und Bürotürmen, Krippen , Kindergärten und Seniorenheim soll das Projekt neues Stadtquartier etablieren.
Hochhausgegner ziehen vor Verwaltungsgericht
Damit hätte der private Investor Ralf Büschl nun das Baurecht für das fast neun Hektar große Areal nahe der S-Bahn-Station Hirschgarten. Zumindest theoretisch, denn nach wie vor gibt es einen Haken.
Eine Bürgerinitiative versuchte das Projekt zu stoppen oder zumindest einzukürzen auf 99 Meter oder 60 Meter (Denkmalschutz). Als Gründe werden Ökologie und Beeinträchtigung des Stadtbildes angegeben. Hochhäuser sind aus verschiedenen Gründen tatsächlich eher unökologisch mit Ausnahme von Holzhochhäusern. Doch knappe Flächen einerseits und die Forderung nach viel Wohnraum andererseits führt zwangsläufig in die Höhe. Mit dem Hinweis auf einen zu starken Eingriff in die Gestaltungshoheit der Stadt wies der Stadtrat das Begehren der Bürgerinitiative jedoch zurück. Daraufhin zogen die Aktivisten vor den Bayerischen Verwaltungsgerichtshof (VGH). Mit der Entscheidung, ob das Bürgerbegehren doch zulässig ist, ist im Dezember zu rechnen. Falls das Bürgerbegehren siegt, geht alles auf Anfang, das komplette Projekt müsste neu geplant werden. Im anderen Fall ist ein Projektabschluss bis 2033 geplant.
Was passiert mit dem Backstage
Die Betreiber der nahegelegenen Disco- und Eventmeile „Backstage“ fürchten, durch den Neubau um ihren Standort, vor allem wegen des Lärmschutzes. Das mittlerweile alteingesessene Backstage liefert seit 35 Jahren Kulturevents, die nicht nur den Mainstream bedienen und gilt in München als Institution. In einem Interview mit der Münchner „tz“ sicherte Stadtbaurätin Elisabeth Merk weitere Gespräche zu. Ebenso plädierte Grünen-Stadtrat Paul Bickelbacher für den Erhalt und sagte im Interview: „Uns ist das Backstage wichtig, ein Teil Kultur, das in München nicht wegzudenken ist“. Es brauche eine gewisse Moderation, um die Interessen beider Seiten unter einen Hut zu bringen. Das Backstage müsse Lärmwerte einhalten, der Investor müsse aber auch seinen Beitrag leisten. „Wir sind guten Mutes, dass ein lebendiges Quartier entstehen kann – auch mit einem Kulturbetrieb.“ Nun ja, das wird sich zeigen.
Heinz-Jürgen Kruppa
Bildquellen: Herzog/De Meuron
Schwarzmeier GmbH - Neue Medien
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