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Ende der Negativentwicklung bei Bautätigkeit

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 7. November 2024. Anfang November stellte Ludwig Dorffmeister, IFO-Branchenexperte für Bau und Immobilien, Zahlen und Einschätzungen zur Baukonjunktur vor. Für Deutschland und Europa. Generell scheint in den meisten Baubereichen die Talsohle erreicht, der Weg nach oben führt aber zu weniger hohen Gipfeln als noch vor der Coronakrise.

Europäischer Hoffnungstreiber ist das Tiefbausegment, das seine Expansion unbeirrt fortsetzen werde (+7,8%). Für Deutschland sind bis 2026 aber nur maximal 4% Zuwachs prognostiziert. Aus der Sicht Dorffmeisters sei der Grund für den Zuwachs, "dass für die umfangreichen Investitionsbedarfe der Verkehrs- und Energieinfrastruktur weiter genügend öffentliche und private Gelder mobilisiert werden können." Doch sei es fraglich, ob es in Deutschland bei den prognostizierten 4% Anstieg im Zeitraum 2024 bis 2026 bleiben wird, bei der angespannten Haushaltslage. Positiv hervorzuheben sind jedoch die Investitionsanstrengungen der Telekommunikations- und Energieversorgungsunternehmen sowie die – mithilfe von Bundesmitteln – abermals intensivierte Erneuerung des überregionalen Eisenbahnnetzes. Doch wie gesagt, kann eine defizitäre Haushaltslage eine Finanzierung von Verkehrsprojekten gefährden.



Europa: Stärkster Zuwachs in Polen

Hinter dem Minimalzuwachs des europäischen Bauvolumens im Zeitraum 2024 bis
2026 um 0,3% verbergen sich auf Länderebene ganz unterschiedliche
Entwicklungen. So dürften in Polen die erbrachten Bauleistungen bis 2026 um
15,2% gegenüber 2023 zunehmen. Danach folgen Irland (+9,5%), Tschechien
(+8,3%), Schweden (+8,0%) und Norwegen (+7,6%). Für das Schwergewicht
Großbritannien wird ein Plus um 6,1% vorhergesagt. Tatsächlich fallen die
mittelfristigen Bauprognosen für die meisten Länder positiv aus. Gleichzeitig
befinden sich die Märkte in den drei großen Ländern Italien (-6,7%), Deutschland
(-4,1%) und Frankreich (-4,0%) jedoch auf Talfahrt und verhindern damit ein
günstigeres Gesamtbild.


Nichtwohnungsbau in Deutschland bleibt auf Niveau von 2023

In Deutschland kletterte das Bauvolumen in den Jahren 2014 bis 2020 um nahezu
13%. Die guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die starke Zuwanderung und
die auch deshalb steigende Wohnungsnachfrage, das günstige
Finanzierungsumfeld, die Anstrengungen zur Wohngebäudemodernisierung und das
staatliche Bekenntnis zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur führten den Markt
auf ein 21-Jahres-Hoch. Die durch die Pandemie ausgelöste Rezession bremste in der Folgezeit die Nachfrage nach neuen Nichtwohngebäuden. Die Investitionen in den Bestand
öffentlicher und gewerblicher Gebäude gingen in den vergangenen Jahren weiter
zurück, was unter anderem an der veränderten geographischen Ausrichtung vieler
Unternehmen und den limitierten Spielräumen der Kommunalhaushalte liegen dürfte.
2024 wird der Nichtwohnhochbau seine Korrekturphase aber abschließen und trotz
der vielen strukturellen Probleme (z.B. Energiekosten, Bürokratie/Regulierung,
Fachkräfteangebot) 2025 wieder etwas wachsen. Dafür dürften die
Kaufkraftgewinne, die normalisierte Inflation, die wieder günstigere
Fremdfinanzierung und ein gewisser Nachholbedarf sorgen. Gemäß der Sommer-
Prognose 2024 wird die Bautätigkeit in diesem Segment 2026 zwar in etwa auf dem
Niveau des Jahres 2023 liegen – aber 6% unter dem 2020er-Wert.


Keine baldige Trendumkehr bei Wohnungsneubau

Obwohl sich der Bestandssektor recht robust entwickelt und mittelfristig wieder
zulegen wird, bleibt der Wohnungsbau das große Sorgenkind. Der Grund dafür liegt
in der eingebrochenen Neubaunachfrage infolge der abrupten Zinswende, der
Baupreisexplosion und der stark zurückgefahrenen Neubauförderung. Der durch den
Ukrainekrieg ausgelöste Inflationsschock verringerte ferner in erheblichem Maße die
finanziellen Spielräume der deutschen Privathaushalte. Die Zahl genehmigter
Wohneinheiten in Ein- und Zweifamilienhäusern wird sich zwischen 2022 und 2024
mehr als halbieren. Im Mehrfamilienhausbau stellt sich die Situation nur wenig
besser dar. Kaufkraftgewinne, wieder nachgebende Zinsen, eine Entspannung auf
dem Grundstücksmarkt und kontinuierlich steigende Mieten werden
Wohnungsbauvorhaben mittelfristig zwar wieder attraktiver machen. Nach Ansicht des IFO-Experten bleibt die durch eine Vielzahl an (staatlichen) Vorgaben bedingte, immense Kostenbelastung das große Thema und spricht gegen eine kurzfristige Trendumkehr. 2026 dürfte das Wohnungsbauvolumen um 14% niedriger ausfallen als 2021 (Neubau: -41%).  hjk


Foto: Erik Dachselt/Pixabay

 

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