Delle in Baukonjunktur erwartet
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Besonders der Wohnungsbau, aber auch Wirtschafts- und öffentliche Bau bereiten dem Zentralverband des deutschen Handwerks (ZDB) hinsichtlich der Konjunkturerwartung für 2023 große Sorgen. Diese Einsicht teilte der Verband in einer Pressemitteilung vom 6. Dezember, in der ebenfalls vom ersten Beschäftigungsrückgang seit 2009 ausgegangen wird.
Getrübte Zukunftsaussichten
Der Wegfall von Bausubventionen und die inflationsbedingt gestiegenen Lebenshaltungskosten haben sich laut ZDB massiv auf die Baukonjunktur für 2022 ausgewirkt. Mit einem Umsatzrückgang von 5,5 % wird das Gewerbe voraussichtlich das Geschäftsjahr 2022 beenden. 2023 sieht noch weniger rosig aus. Für das kommende Jahr wird von einem Rückgang von 7 Prozent ausgegangen. Auch die Mitgliedsunternehmen des Zentralverbandes blicken wenig optimistisch in die Zukunft. Insbesondere die Wohnungsbausparte rechnet mit starken Rückgängen in den Auftragsbüchern.
Rückgang von Wohnungsfertigstellungen
Aktuell rechnet der Verband mit der Fertigstellung von rund 245.000 Wohnungen für das kommende Jahr. Das bedeutet einen Rückgang von 12,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit rund 280.000 Wohnungen. Als Gegenmaßnahme fordert der Verband deshalb einen raschen und niederschwelligen Zugang zu Subventionen. Allgemein solle das Fördervolumen der Vorjahre gehalten werden – die Anbindung der Förderung an das EH 40 Niveau sei jedoch zu ambitioniert.
Rückgang bei wirtschafts- und öffentlichem Bau
Die allgemeinen volkswirtschaftlichen Konjunkturaussichten sowie die gestiegene Baukostenentwicklung machen sich zudem bei der Nachfrage nach Gewerbebauten bemerkbar. Vor diesem Hintergrund sind die diesjährigen Umsätze im Wirtschaftsbau um 5 Prozent gesunken. Für 2023 wird mit einem Rückgang von 6 Prozent gerechnet. Im öffentlichen Bau wird ein Rückgang von 7 Prozent verzeichnet, für 2023 werden 4,5 prognostiziert.
Konsequenz für Beschäftigungszahlen
Laut Reinhard Quast, Präsident des ZDB, werden sich diese rückläufigen Entwicklungen auch auf die Beschäftigung auswirken. So sei davon auszugehen, sollte nicht rechtzeitig mit Subventionen gegengesteuert werden, dass 2023 die Beschäftigungszahlen in der Branche erstmalig seit 2009 rückläufig sein werden. Derzeit wird damit gerechnet, dass im kommenden Jahr 910.000 Menschen in der Baubranche beschäftigt sein werden. Aktuell belaufen sich die Zahlen auf 917.000 Menschen.

