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Arbeitssicherheit in der Heimwerkstatt: worauf Hobbyschrauber achten sollten

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Wer im gewerblichen Rahmen eine Werkstatt betreibt, muss sich in Deutschland an das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) halten: potentielle Gesundheitsgefährdungen am Arbeitsplatz müssen festgestellt und anschließend verhindert werden. Ist dies aus technischen Gründen nicht möglich, müssen entsprechende Schutzmaßnahmen erfolgen. Eine derartige Gefährdungsbeurteilung ist für Hobby-Werkstätten nicht vorgeschrieben, Vorsichtsmaßnahmen sollten natürlich dennoch ergriffen werden. Worauf kommt es beim Arbeitsschutz an?

 

Arbeitsschutz vs. Arbeitssicherheit

 

Auch wenn die Begriffe Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit häufig synonym verwendet werden: Formal gibt es durchaus einen Unterschied. Unter dem Arbeitsschutz werden alle Maßnahmen zum Schutz des Beschäftigten verstanden, unter der Arbeitssicherheit hingegen ein gefahrenfreier Zustand, der durch entsprechende Maßnahmen des Arbeitgebers angestrebt wird. Eine Überwachung dieser Maßnahmen erfolgt ebenso, bei Nichteinhaltung der Vorschriften drohen ganz empfindliche Strafen - die noch deutlich verschärft werden können, wenn es tatsächlich zu einem Unfall kommt, der durch die Einhaltung des Arbeitsschutzgesetzes hätte verhindert werden können.

 

Eigenverantwortlichkeit in Hobbywerkstätten

 

Das Fehlen solcher Gesetze im privaten Bereich ruft die Eigenverantwortlichkeit von Hobby-Schraubern auf den Plan: im Interesse der eigenen Gesundheit sollten Maßnahmen zum sicheren Arbeiten auch dann getroffen werden, auch wenn der Gesetzgeber dies nicht vorschreibt oder überwacht. Doch wie lässt sich das Arbeiten sicherer gestalten? Ein wichtiger Aspekt, der zunächst banal erscheinen mag, ist der sichere Umgang mit Werkzeugen. Dazu gehört zunächst einmal, das Werkzeug nicht zweckzuentfremden. Wer einen Schraubendreher als Meißel missbraucht, zerstört nicht nur sein Werkzeug, sondern gefährdet unter Umständen auch seine Gesundheit. Auch das feste Einspannen von Werkstücken bei der Bearbeitung, insbesondere dem Sägen und Bohren, wird häufig vernachlässigt - eine Bierkiste ist kein adäquater Ersatz für eine Werkbank mit Schraubstock.

 

Welche Ausrüstung vorhanden sein sollte

 

Sehr viele Unfälle passieren im Zusammenhang mit Leitern - oder weil erst gar keine Leiter verwendet wird, sondern stattdessen ein Tisch oder Stuhl herhalten muss. Die Investition in eine stabile Leiter erscheint in jedem Fall sinnvoll, schon beim Kauf sollte auf ein hochwertiges Produkt geachtet werden. Auch zusätzliche Ausstattungs-Features wie eine Schale für Kleinteile oder ein ausziehbarer Haltegriff können letztlich die Sicherheit erhöhen. Können Kleinteile wie Schrauben oder Dübel problemlos abgelegt werden, bleiben die Hände frei, was wiederum auch das Arbeiten vereinfacht. Ebenso notwendig ist natürlich auch die Verwendung einer persönlichen Schutzausrüstung wie einer Schutzbrille, Handschuhen, eines Arbeitsanzugs oder - je nach durchgeführter Arbeit - einer Staubschutzmaske.

 

Viele Werkstätten sind viel zu dunkel

 

Wird beispielsweise im Kfz-Bereich gearbeitet, sind es häufig gefährliche Chemikalien wie Lacke oder Bremsensreiniger, die zu einer Gesundheitsgefährdung führen. Der Hautkontakt sollte hier in jedem Fall vermieden, eine ausreichende Belüftung ist die Grundvoraussetzung für die Verwendung. Ein weiterer Aspekt wird im Zusammenhang mit der Arbeitssicherheit vollkommen unterschätzt: während die Betriebsstättenverordnung eine Mindesthelligkeit am Arbeitsplatz vorsieht, sind Hobbywerkstätten häufig viel zu dunkel. So kann es schlicht und ergreifend passieren, dass Gegenstände übersehen und damit zur Stolperfalle werden.

 

Fazit: häufig fehlendes Problembewusstsein

 

Insgesamt zeigt sich bei der Betrachtung der notwendigen Sicherheitsmaßnahmen zum Heimwerken allerdings, dass es sich keinesfalls um eine besonders teure Ausstattung handelt. Schnittfeste Arbeitskleidung die zudem noch brandhemmend ausgeführt ist, lässt sich in jedem Baumarkt zu moderaten Preisen beziehen. Häufig scheitert die Arbeitssicherheit in der Hobbywerkstatt also weniger am Geld, als vielmehr am notwendigen Problembewusstsein - dabei sollten viele Heimwerker beginnen, umzudenken.

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